Das neue Maute Areal

ein modernes Konzept

Neue Ideen, moderne Stadtentwicklung – das Konzept des Maute Areal

Auf dem freien Areal soll ein zukunftsfähiges und innovatives gemischtes Quartier entstehen. Dafür werden interessante Ideen und Konzepte aus dem urbanen Raum auf Bisingen übertragen und angepasst. Das Maute Areal wird ein Quartier mit überörtlicher Strahlkraft.


Gebäudetypologie

Im Rahmen der Neugestaltung des Maute Areal sollen verschiedene Nutzungen im Quartier abgebildet werden und ein qualitätsvoller Freiraum mit Aufenthaltsqualität entstehen.

Daher wird eine Mischnutzung mit öffentlichen Nutzungen (wie dem Rathaus und der Polizei) sowie unterschiedliche Wohnformen, kleinteiliger Nahversorgung und nicht störendem Kleingewerbe und Dienstleistungen vorgesehen.

Die Gebäudetypologien sind entsprechend ihrer Hauptnutzung gestaltet.  

Im nördlichen Teil des Maute Areals orientieren sich die Einzelgebäude am baulichen Bestand.

Um der Kleinteiligkeit gerecht zu werden, befinden sich hier Reihen- und Doppelhäuser sowie Mehrfamilienhäuser sowie Wohn- und Geschäftshäuser. In Anlehnung an den Bestand haben die Häuser 2 Geschosse sowie ein Dachgeschoss und verfügen über ein Satteldach.  

Im südlichen Teil des Maute Areals wurden die Gebäude in Anlehnung an die gewerbliche Vornutzung des Areals in Blockstrukturen geplant. Die Gebäudeblöcke haben 2 bis 3 Geschosse und zum Teil ein zurückgesetztes Dachgeschoss. Sie gruppieren sich um einen gemeinsamen Wohnhof.

Im Osten schaffen Reihenhäuser den Übergang zur Zollerstraße und der gegenüberliegenden Bestandsbebauung. Das Rathaus ist gemeinsam mit einem geplanten Hotel ebenfalls in einer Blockstruktur und öffnet sich zur Bahnhofsstraße und zum neuen Rathausplatz hin.


Klima

Bisingen, ebenso wie andere Städte und Gemeinden, wird zukünftig noch viel mehr mit den Folgen des Klimawandels wie Hitze oder Starkregen zu kämpfen haben. Die Freiraumgestaltung auf dem Maute Areal soll ein gutes Stadtklima fördern und die Klimaanpassung unterstützen. Die Freiraumgestaltung macht sich in diesem Zusammenhang verschiedene Effekte zu Nutze:

  • Durch die Verwendung von Dachbegrünung wird das Aufheizen von Oberflächen vermindert und Niederschlagswasser zurückgehalten.

  • Bäume sorgen für die natürliche Verschattung und Kühlung im Sommer. Unter einem Baum kann die Temperatur bis zu 3°C niedriger als in der Umgebung sein.

  • Ein Kühlungseffekt wird auch durch die Teilentsiegelung von Parkierungsflächen erwirkt. Außerdem wird auf diese Weise der Abfluss von Regenwasser unterstützt.

  • Allgemein hat Wasser einen Kühlungseffekt durch die Verdunstung. Wasserflächen oder Anlagen wie Springbrunnen oder Vernebler könnten die Aufenthaltsqualität auf den Plätzen unterstützen.

  • Helle Oberflächen und Fassaden heizen sich weniger auf und speichern weniger Wärme.

Zur Bewältigung und dem Umgang mit Starkregen verfolgt das Maute Areal Ansätze aus dem „Konzept der Schwammstadt“. Das Quartier kann wie ein Schwamm Wasser aufnehmen und dosiert abgeben. Die Begrünung im Areal sorgt dafür, dass Regenwasser am Ort des Niederschlags zurückgehalten und zur Verdunstung gespeichert werden kann. Auf diese Weise werden Spitzenabflüsse gedämpft und eine Belastung der Kanalisation vermieden. In Trockenperioden wird das öffentliche Grün mit dem gespeicherten Wasser bewässert.

Zur Beurteilung der Starkregenbetroffenheit des Maute Areals hat die Gemeinde eine Starkregengefahrenkarte anfertigen lassen.


Energie

Das Energie- und Wärmekonzept für das Maute Areal hat das Ziel eine CO2-neutrale Wärmeversorgung mit einem Nahwärmenetz bereitzustellen. Die Sektoren Strom und Mobilität werden mit einer hohen Versorgungssicherheit und Kostenstabilität integriert.

Die EnBW Nachhaltige Quartiere setzt mit den Planungen auf die Voruntersuchung der Firma ebök auf.

Im Jahr 2022 wurde eine Voruntersuchung zum Energiekonzept für das Maute Areal von der Firma ebök aus Tübingen erarbeitet. Ziel ist, das Maute Areal möglichst „klimagerecht“ zu gestalten. Im Rahmen der Voruntersuchung wurde unter anderem der zukünftige Energieverbrauch errechnet und dargestellt, ob und in welcher Art und Weise eine zentrale Versorgung aufgebaut werden kann. Die energetische Bewertung erfolgte auf Basis des städtebaulichen Entwurfs.

Den geplanten Gebäuden wird eine gute Kompaktheit bescheinigt, sodass eine gute Sonneneinstrahlung und Belichtung der Wohnungen und Gewerbeflächen gegeben ist. Zur aktiven Solarenergienutzung eignen sich die Dachflächen aller untersuchten Gebäude, insbesondere die mit südlicher bzw. südwestlicher Ausrichtung. Eine mehrseitige Belichtung ist durch angepasste Wohnungsgrundrisse gegeben.

Eckpunkte des Energiekonzepts ausgehend von den Empfehlungen der Firma ebök:

  • Der prognostizierte Energiebedarf wird mit dem Effizienzhausstandard EH55 als Standard für alle Gebäude berechnet

  • Die Dachflächen werden für die Stromerzeugung mit PV-Anlagen genutzt (die Gebäude werden dementsprechend zugeschnitten). Der Zusammenschluss mehrerer Gebäude ermöglicht die Nutzung von Solarstrom für die Wärmeversorgung

  • Wärmeversorgung mittels Erdwärmesonden (oberflächennahe Geothermie) sowie Luft-Wärmepumpen (Aerothermie)

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Energie und (Stadt)Klima

Präsentation die STEG

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Energiekonzept Meilenstein 1 und 2

Präsentation EnBW

Oberflächennahe Geothermie zählt zu den Erneuerbaren Energien. Als Erneuerbare Energie werden die Energiequellen bezeichnet, die unbegrenzt zur Verfügung stehen, oder die sich zumindest relativ schnell wieder regenerieren. In einem Nahwärmenetz wird die dem Erdreich entzogene Wärme auf einem Temperaturniveau von 2-12°C über eine Energiezentrale an die Verbraucher verteilt. In der Energiezentrale erzeugt eine Wärmepumpe nutzbare Wärme auf dem benötigten Temperaturniveau von 40-45°C. Die Verbraucher können dieses Temperaturniveau im eigenen Gebäude weiter steigern.

Die Wärmeversorgung mittels Geothermie mit Erdwärmesonden wird weiterverfolgt. Es werden Probebohrungen durchgeführt und, in Abstimmung mit der Freiraumplanung, nach einem passenden Standort gesucht. Die Sonderfelder werden sich voraussichtlich auf den öffentlichen Plätzen befinden. Im Nachgang der Probebohrung wird die Ausweitung auf den Gebäudebestand geprüft.

Die Probebohrung:

Im Dezember 2023 wird auf dem Maute Areal beim zukünftigen Nachbarschaftsplätzle im Nordosten des Quartiers eine Probebohrung für Geothermie durchgeführt. Die Probebohrung soll zeigen, welche Wärmeleitfähigkeit der Boden auf dem Maute Areal hat und ob Geothermie eine effiziente Energiequelle wäre. Wie wird die Probebohrung durchgeführt? Was erwartet mich bei der Probebohrung? Diese und weitere Fragen beantwortet die EnBW.

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Durchführung Probebohrungen

Präsentation EnBW